Nach dem Sieg der vergangenen Woche – trotz durchzogener Leistung – wollte das Team Zugerland FE13 am heutigen Samstag nicht nur punkten, sondern vor allem spielerisch überzeugen.
Das Trainerduo Rodriguez-Conte stellte das Team klar auf Reaktion ein und gab drei präzise Ziele mit auf den Weg:
* Mindestens fünf Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte
* Schnelles Umschalten zwischen Offensive und Defensive
* Gepflegter, mutiger Spielaufbau über mehrere Stationen
1. Viertel – Zögerlicher Start und kalte Dusche
Das Team Zugerland startete nervös. Man merkte, dass die Jungs noch nicht richtig im Spiel angekommen waren.
In den Zweikämpfen fehlte die Überzeugung, im Stellungsspiel die Nähe zum Gegner. Der FCZ Oberland nutzte diese Unsicherheit clever aus, presste früh und bestimmte das Tempo.
In der 8. Minute fiel die frühe Führung der Gäste:
Ein scharf getretener Eckball von links segelte in den Strafraum, wo der grossgewachsene Zürcher Mittelstürmer unbedrängt hochstieg und per Kopf zur 0:1-Führung traf.
Das Team Zugerland wirkte beeindruckt – es fehlte an Zugriff, Emotion und Mut.
Bis zum Viertelende blieb das Spiel arm an Torchancen, doch das Zürcher Team präsentierte sich wacher und aggressiver, während die Zuger noch nach dem Rhythmus suchten.
2. Viertel – Aufgewacht und doppelt zurückgeschlagen
Das Ausbildner-Duo forderte mehr Entschlossenheit. Und tatsächlich: Mit Wiederanpfiff zeigte das Team ein komplett anderes Gesicht.
Plötzlich griffen die Automatismen – Passwege wurden mutig genutzt, das Mittelfeld arbeitete kompakter, die Zweikämpfe wurden angenommen.
In der 23. Minute der verdiente Ausgleich:
Über mehrere Stationen wurde der Angriff sauber aufgebaut. Der rechte Flügel zog in die Mitte, der Achter wich clever nach aussen, und genau in diese entstandene Lücke startete der Stürmer – perfekt bedient vom Verteidiger.
Eiskalt verwandelte er allein vor dem Torhüter – 1:1!
Der Treffer beflügelte das Team. Nur fünf Minuten später folgte der Lohn:
Ein Eckball von rechts flog quer durch den Strafraum, der defensive Mittelfeldspieler reagierte am schnellsten und schob zum 2:1 für Team Zugerland ein.
Doch der Fussball schreibt manchmal seine eigenen Geschichten:
Trotz spielerischer Überlegenheit und mehreren vergebenen Chancen nutzte FCZ eine Unachtsamkeit eiskalt aus. In der 36. Minute eroberten die Gäste den Ball im Mittelfeld, und ein Zürcher zog einfach ab – ein Sonntagsschuss am Samstagnachmittag – unhaltbar, 2:2!
Das Team Zugerland spielte stark, dominierte phasenweise, liess aber zu viele Chancen liegen. Trotzdem war klar: Das Momentum hatte gewechselt.
3. Viertel – Kampf, Risiko und Nerven
Nach der Pause zeigten beide Teams, dass sie unbedingt gewinnen wollten.
Team Zugerland suchte geduldig den Aufbau von hinten – mit Risiko, aber auch mit spielerischem Mut.
In der 46. Minute wurden sie belohnt:
Ein Angriff über die linke Seite, der Flügelspieler mit viel Tempo zur Grundlinie – dann der Rückpass in den Rücken der Abwehr, wo der Stürmer lauerte und sicher einschob. 3:2!
Doch das Spiel blieb wild. In der 52. Minute passierte der Moment, den jedes Team fürchtet: Beim Versuch, den Ball kontrolliert von hinten aufzubauen, setzte der Zürcher Stürmer den Torhüter unter Druck, eroberte den Ball entschlossen und traf zum 3:3-Ausgleich.
Ein bitterer Fehler – aber Teil des Lernprozesses.
Trotzdem: Die Zuger zeigten Charakter. Sie erspielten sich weitere Chancen, kamen mehrfach gefährlich vors Tor, jedoch ohne Erfolg.
Das Viertel endete ausgeglichen, Spannung pur.
4. Viertel – Charakter, Teamgeist und der verdiente Lohn
Das letzte Viertel versprach Dramatik – und lieferte.
Das Team Zugerland zeigte nun, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollten.
Aggressiver in den Zweikämpfen, lauter auf dem Platz, geschlossener im Auftreten – das Team übernahm die Kontrolle.
In der 66. Minute die erneute Führung:
Der offensive Mittelfeldspieler nahm den Ball in offener Stellung an, drehte sich blitzschnell vom Gegner weg, setzte zum Sololauf an und blieb vor dem Torhüter eiskalt – 4:3!
Der Jubel war laut – das Team glaubte wieder an sich.
Nur acht Minuten später der nächste Schlag:
Kurz ausgeführte Ecke von links, kluger Pass in die Mitte, ein Schuss – abgeblockt – Nachschuss – drin! 5:3 für Team Zugerland!
Jetzt war der Bann gebrochen. Die Zuger dominierten das Spiel nach Belieben, kombinierten, liefen, kämpften.
Und als Krönung setzte in der 74. Minute der Offensivspieler mit einem herrlichen Freistoss aus halblinker Position den Schlusspunkt: Ein satter Schuss ins lange Eck, unhaltbar – 6:3-Endstand!
Fazit – Verdienter Sieg nach Steigerung
Was für ein Auf und Ab!
Nach einem zögerlichen Start fand das Team Zugerland Schritt für Schritt in die Partie, zeigte dann Mut, Spielfreude und Teamgeist.
Die gesetzten Ziele wurden nicht in allen Vierteln erreicht, doch im entscheidenden Moment zeigte das Team genau jene Tugenden, die im Nachwuchsfussball den Unterschied machen:
Wille, Zusammenhalt und Entschlossenheit.
Ausbildner Rodriguez und Conte dürften zufrieden sein – nicht wegen des Resultats, sondern wegen der Reaktion ihres Teams.
Denn wer nach Rückschlägen immer wieder aufsteht, kann auch in engen Spielen bestehen.
Nächste Woche wartet mit Lugano der nächste Prüfstein – und dort wird es entscheidend sein, die gezeigte Leidenschaft über alle 80 Minuten auf den Platz zu bringen.
Teamleistung vor Einzelleistung – das ist der Weg des Team Zugerland.
Bericht: Tiziano Conte